Nostalgie auf vier Rädern: Die 24. ADAC Bad Sassendorf Classic zieht alle Blicke auf sich
Autoreninfo: Janine Lollert, ADAC Westfalen e.V.Startschuss im Kurpark und besondere Gäste
Bereits ab 9 Uhr füllte sich der Kurpark mit den Teilnehmenden und ihren liebevoll gepflegten Fahrzeugen, die die Herzen aller Auto-Enthusiasten höherschlagen ließen. Der Startschuss fiel um 10 Uhr, als die Oldtimer in minutengenauen Abständen von Thomas Frisse, Vorstand Touristik des ADAC Westfalen, auf die Strecke geschickt wurden. Und auch die Vorjahressieger Annabell Schlüter und Pierre Blüggel waren wieder mit dabei. In diesem Jahr mit ihrem VW Käfer Cabrio (BJ 1967): „Unser Marlin Hunter Cabrio (BJ 1983) ist leider in der Werkstatt, aber wir freuen uns trotzdem auf den Tag! Dabei sein ist alles – und ankommen wäre natürlich auch schön!“, lachte Pierre. Auch wenn es für das Siegertreppchen dieses Mal nicht gereicht hat, freuen wir uns schon die beiden auch im nächsten Jahr wieder in Bad Sassendorf begrüßen zu dürfen!
Knifflige Prüfungen und kulinarische Pausen
Bevor es für die Fahrer auf die Strecke ging, galt es jedoch noch eine kleine Schätzfrage zu lösen: Wie lang ist die Deutsche Alleenstraße insgesamt? Gute Frage, nächste Frage! Für diejenigen, die es nicht wissen: Die Deutsche Alleen-Straße führt einmal von der Ostsee bis zum Bodensee und verläuft größtenteils über Allen. Die richtige Antwort: 2900 Kilometer – und einige Teilnehmenden trafen diese Länge überraschend genau. Die glücklichen Sieger der Startprüfung: Holger Knoll und Marion Leinkenjost mit ihrem Volvo P121 Amazon (BJ 1964).
Die erste Etappe führte die Oldtimer zur Mittagsrast zu „Bethlehems Stall“ in Bad Sassendorf. Eigentlich eine Koch-Event-Lokation für Jedermann – am Sonntag der perfekte Ort für unsere Mittagsrast. Eine warme Suppe und kühle Getränke zur Stärkung und für uns die perfekte Gelegenheit, um mal zu schauen, wie die aktuelle Lage denn so ist: „Bisher läuft es wirklich super. Das Wetter ist ideal, die Teilnehmenden sind gut drauf, und die Rückmeldungen sind durchweg positiv“, freute sich Thomas Frisse während der Mittagspause.
Längst vergessene Maßeinheit ließ die Teams schwitzen
Nachdem der Energiespeicher wieder aufgefüllt wurde, gings dann auch schon auf die zweite Etappe in Richtung Kurpark. Allerdings nicht auf direktem Wege, denn auf die Teilnehmenden wartete unterwegs noch eine Zwischenprüfung. Die Aufgabe: Eine halbe preußische Rute nach vorne fahren. Die Tücke: Was ist überhaupt eine preußische Rute? Die Teams hatten 30 Sekunden Zeit sich zu beraten und anschließend vorzufahren. Mal ganz nebenbei: eine ganze preußische Rute misst circa 3,77 Meter und ist ein altes Längenmaß. Da mehrere Teams gleich weit und somit gleich nah an die etwa 1,885 Metern vorsetzen, entschied am Ende das Fahrzeugalter den Gewinner der Zwischenprüfung: Elmar Koenies und Silvia Klein auf ihrem Mercedes W123 (BJ 1980).
Finale im Kurpark: Mit Poolnudeln Ringe sammeln
Die letzte Etappe führte die Teams schließlich zurück in den Kurpark Bad Sassendorf, wo sie ab 14 Uhr nach und nach wieder eintrafen. Doch bevor sie die Ziellinie überqueren konnten, erwartete die Teams noch eine letzte Herausforderung: Mit einer Poolnudel bewaffnet, mussten die Beifahrer Ringe entlang der Strecke einsammeln – und das möglichst schnell. Diese humorvolle Abschlussprüfung sorgte sowohl bei den Teilnehmenden als auch bei den zahlreichen Zuschauern entlang der Zieleinfahrt für einen heiden Spaß, und selbst der einsetzende Regen tat der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch.
Emotionale Siegerehrung
Am Ende des Tages sicherten sich Luisa und Jens Dolbisch auf ihrem BMW 225i (BJ 1988) den Sieg knapp vor den Zweit- und Drittplatzierten mit 0,004 Punkten Abstand. Die Freude war besonders groß, da es zugleich für Jens ein emotionaler Moment war: „Sonst ist immer noch mein Vater mitgefahren, doch leider ist er Anfang des Jahres verstorben. Umso schöner, dass wir heute hier den Sieg für ihn holen konnten“, sagte er sichtlich bewegt.
Oldie-Mekka im Kurpark
Parallel zur Ausfahrt füllte sich ab 12 Uhr der Kurpark nach und nach mit rund 250 weiteren Oldtimern und machte den Park zum einzigartigen Oldtimer-Mekka. Grandiose Kulisse mit traumhaften Autos – was will man schließlich mehr! Denn hier war wirklich alles vertreten, vom Ferrari 328 GTS, über einen Moskwitsch (russisches Fabrikat) sowie das Opel Kapitän Cabrio bis hin zum Messerschmidt Kabinenroller oder dem Karmann Ghia, landläufig besser bekannt als Sekretärinnen-Porsche. Neben diesem absoluten Augenschmaus war natürlich auch für das leibliche Wohl ausreichend gesorgt: Von Eis, über Crêperie und Kaffeespezialitäten bis hin zu Secco-Kreationen und Gegrilltem wurden alle hungrigen Mägen gefüllt! Und auch die Kleinsten Besucher kamen mit der aufgebauten Hüpfburg und dem Bobby-Car-Parcours voll auf ihre Kosten!
Zeitreise und Jubiläum: 120 Jahre ADAC Westfalen
Ein besonderes Highlight des Wochenendes war darüber hinaus die „Zeitreise mit allen Sinnen“ in der Innenstadt von Bad Sassendorf, bei der der ADAC Westfalen auf 120 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken konnte. Auf einer 12 Meter langen Wall mit Texten und Bildern konnten Besucher, die mittlerweile schon lange und facettenreiche Geschichte des ADAC Westfalen erleben.
Danke an die vielen helfenden Hände
Eine solch große Veranstaltung wäre ohne die tatkräftige Unterstützung unserer Ortsclubs nicht möglich gewesen. Ein herzlicher Dank geht deshalb an die Mitglieder des MSC Schmallenberg, MSC Sprockhövel, Hagener AC und AMC Soest, die auch in diesem Jahr wieder maßgeblich zum Gelingen der 24. ADAC Bad Sassendorf Classic beigetragen haben.
Fazit: Ein gelungener Tag für alle Oldtimer-Fans
Mit rund 250 Oldtimern im Kurpark, unzähligen Besuchern und guter Laune trotz eines kurzen Regenschauers, war die 24. ADAC Bad Sassendorf Classic ein voller Erfolg: „Das Besondere an der Veranstaltung ist das Gesamtpaket. Die wunderschöne Strecke durch die Soester Börde und die einmalige Atmosphäre im Kurpark machen die Veranstaltung jedes Jahr zu einem Highlight“, so Thomas Frisse abschließend.
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