Jan Deitenbach holt Bronze bei der Mannschafts-WM

Autoreninfo: Jan & Thomas Deitenbach
Foto: Mazzes Fotomatrix

Nur eine Woche nach seinem Deutschen Meistertitel feierte Jan Deitenbach bei der Team-Weltmeisterschaft in Paris gemeinsam mit der deutschen Mannschaft den Gewinn der Bronzemedaille. Zusammen mit seinen Teamkollegen Eddy Frech und Marc-Reiner Schmidt sorgte der KL-Racing-Pilot auf seiner KTM für die erste Medaille seit sieben Jahren.

Dabei verlief der Auftakt des Wochenendes auf der schnellen Strecke am Rande der französischen Hauptstadt alles andere als optimal. Wegen starker Regenfälle in den Tagen zuvor wurde das einzige freie Training verschoben und verkürzt. Dies erwies sich als Vorteil für die heimischen Favoriten, die als einzige Mannschaft die Strecke bereits in den Wochen zuvor testen konnten. Im Qualifikationstraining kämpfte das Team weiterhin mit der Abstimmung, und ein zeitraubender Fehler beim Radwechsel durch den Mechaniker kostete wertvolle Zeit. So blieb Deitenbach im Qualifikationsrennen nur Startplatz sieben.

Beim Rennstart konnte Deitenbach keine Positionen gutmachen. In der zweiten Runde rutschte ihm beim Überholen das Vorderrad weg, was zu einem heftigen Zusammenstoß mit einem anderen Piloten führte. Beide Fahrer konnten das Rennen fortsetzen, und Deitenbach erreichte immerhin den neunten Platz. Da seine Teamkollegen jedoch fehlerfrei fuhren und mit den Plätzen drei und eins ins Ziel kamen, ging Deutschland am Sonntag als Drittplatzierter in die Hauptrennen. „Heute lief einfach gar nichts“, fasste Deitenbach enttäuscht den Tag zusammen. „Aber morgen kann es nur besser werden.“

Am Sonntag standen drei Läufe auf dem Programm, bei denen immer zwei Fahrer jedes Teams starteten. Im ersten Rennen durfte Frech von Platz drei starten, während Deitenbach als zweiter Fahrer von Startplatz 17 ins Rennen ging. Er erwischte einen perfekten Start und lag nach der ersten Runde bereits auf Platz neun. Auch Frech hatte einen guten Start, machte jedoch einen kleinen Fehler und reihte sich direkt hinter Deitenbach ein. Das Duo setzte sich schnell von den Verfolgern ab, und Deitenbach ließ seinen Teamkollegen, der in diesem Rennen schneller war, vorbei. Am Ende sicherten sich beide solide die Plätze sieben und acht.

Im zweiten Lauf war Deitenbach Zuschauer. Frech erreichte Platz fünf, und Einzel-Weltmeister Schmidt verpasste den Sieg nur knapp mit Platz zwei. Nach Abzug eines Streichergebnisses lag die deutsche Mannschaft weiterhin auf Rang drei.

Im finalen Rennen startete Deitenbach erneut perfekt von Platz drei. Vor dem Lokalmatador und mehrfachen Weltmeister Thomas Chareyre bog er als Führender in die erste Kurve ein. Nach zwei Runden hielt sich der KTM-Pilot immer noch auf Platz fünf, nur die besten vier Fahrer der Einzel-WM lagen vor ihm. Deitenbach zeigte starke Leistung und fuhr seine persönlich schnellsten Zeiten des Wochenendes. Doch zwei Verfolger kamen ihm zum Rennende immer näher. In der letzten Runde zog ein Spanier an ihm vorbei, und Deitenbach verlor dabei den Schwung. Im Geländeteil kam er kurz ins Straucheln, was einem weiteren Piloten die Chance gab, ihn zu überholen. Am Ende wurde es Platz sieben für Deitenbach, während Schmidt das Rennen gewann und Deutschland mit Platz drei aufs Podium fuhr.

Trotzdem war Deitenbach zunächst enttäuscht. „Wir haben punktgleich mit Österreich den zweiten Platz verpasst – ein kleiner Fehler in der letzten Runde, und schon war es passiert.“ Doch bei der Siegerehrung kehrte die Freude zurück: „Nach sieben Jahren wieder eine WM-Medaille, meine vierte. Und wir waren so nah dran wie nie zuvor, Frankreich zu schlagen“, sagte Deitenbach stolz. Deutschland erreichte dabei die beste Punktzahl, die ein deutsches Team je erzielt hat. Teamchef Lars Dicke lobte die Mannschaft: „Nach so langer Zeit wieder auf dem Podium – was will man mehr? Die Jungs haben alle einen tollen Job gemacht.“
 

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