Mach’s gut Heini, wir werden Dich vermissen!

Autoreninfo: Tobias Scheffel, ADAC Westfalen e.V.
Foto: Matthias Henze

Selbst als die Kräfte schon schwanden, wollte Heinz „Heini“ Hunkenschröder die Krankenschwester noch überreden, mit ihm zu seiner liebsten Rennstrecke Le Touquet in der Bretagne zu reisen. Kein Wunder, denn Motorsport war sein Leben. Jetzt ist Heinz „Heini“ Hunkenschröder aus dem AC Oelde mit 86 Jahren zu seiner letzten Fahrt aufgebrochen.

Angefangen hat alles mit einer großen Liebe: der Liebe zum Zündapp Bella Motorroller. 1958 startete Heini bei der Westfalenfahrt mit diesem 200 ccm starken Roller das erste Mal und wurde so schnell zu einem der bekanntesten Roller-Rennfahrer in Deutschland. Bis 1970 fuhr er immer wieder Langstreckenrennen in ganz Europa und holte sich einen Podiumsplatz nach dem anderen.

Bei der Grunewald Fahrt Berlin (Vorläufer des 24 Stunden Avus Rennen) holten er und seine Bella zweimal den 2. Platz und einmal den 3. Platz. Dreimal in Folge raste Heini mit Bella von Südfrankreich in die Schweiz und zurück, beim legendären Rennen „Cannes- Genf- Cannes“ (1967-1969). 1970 war die Sauerländische auf dem Nürburgring dann sein letztes Rennen als aktiver Fahrer. Es endete dort, wo es 12 Jahre zuvor begann. Denn nach einem schweren Unfall 1970 (im Auto, nicht auf dem Roller) konnte Heini solche Motorradrennen nicht mehr mitfahren.

Danach gehörte Heini`s Motorsport-Herz dem PKW-Turniersport. Als aktiver Fahrer bekam er 1987 das ADAC Turniersportabzeichen in Gold verliehen. Aber auch organisatorisch bewegte er im Turniersport bis in die 2000er Jahr in Westfalen vieles. Er holte in dieser Zeit überregionale Wettbewerbe wie die Westdeutsche Turniermeisterschaft und auch das ADAC Bundesturnier für Automobile nach Oelde. 

Doch die Zeit auf der Zündapp Bella hat ihn für immer geprägt. Wo auch immer er sie zeigen konnte, tat er das voller Stolz. Bei Motorroller-Treffen erzählte er von den vielen Rennen - die Macken und Schrammen zeugten vom sportlichen Einsatz seiner Bella: „Sie war dreimal beim 24-Stunden-Rennen in der Rollerklasse im Einsatz. Jetzt fahre ich noch im Besenwagen mit und begleite die Roller“, erzählte Heini 2011 stolz der Tageszeitung „Die Glocke“. 

Dem AC Oelde blieb Heini immer eng verbunden. Egal ob als 2. Vorsitzender, oder als Unterstützer des Nachwuchses. Für die 1993 gegründete Jugendgruppe des AC Oelde war er immer mit Rat und Tat zur Stelle. Nichts war ihm wichtiger, als dafür zu sorgen, dass der Motorsport auch in der nächsten und übernächsten Generation ein zu Hause hat. Unter anderem hatte Heini auch die Idee, die ADAC Enduro-Rallye Münsterland ins Leben zu rufen. Heini ist außerdem Teamgründer und Namensgeber der „Scuderia Heini“, die bis heute mit Zündapp Bellas auf den Rennstrecken Europas unterwegs ist.

Über 50 Jahre war Heini ein zuverlässiger Helfer und ein echter Held des Ehrenamtes im ADAC. Beim ADAC Supercross in Dortmund war er immer im Fahrerlagerteam, bei den „1.000 Kilometer Hockenheim“ machte er die Durchfahrtskontrollen. Nur zwei, seiner zahllosen Stationen. Für seinen Einsatz im Ehrenamt des ADAC bekam er 2003 die Ewald-Kroth-Medaille in Gold mit Kranz verliehen.

Der AC Oelde, der ADAC Westfalen und die ganze Motorsport-Gemeinschaft in Deutschland verlieren mit Heinz „Heini“ Hunkenschröder einen Menschen mit unendlich viel Herzblut für das Ehrenamt. Seine Leidenschaft ging weit über die Grenzen des ADAC Westfalen hinaus. Selbst nach seinem Tod wünschen er und seine Angehörigen keine Blumen oder Kränze, sondern eine Spende für die Jugendgruppe des AC Oelde

Der ADAC Westfalen wünscht Heinis Angehörigen und Freunden viel Kraft in diesen schweren Tagen. Heini Hunkenschröder wird im ADAC Westfalen für immer unvergessen bleiben.

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