MSC Fahrer bei der Deutschen Meisterschaft erfolgreich

Autoreninfo: Rainer Schnitger, MSC Bergstadt Rüthen e.V. im ADAC
Foto: MSC Bergstadt Rüthen e.V. ©

Wenn zum Titelgewinn nur wenige zehntel Sekunden fehlen, könnte man es als bitter be-zeichnen. Dennoch waren die Rüthener Slalomfahrer mehr als erfolgreich in Oschersleben unterwegs.

Es stand nun die allerletzte Meisterschaft in der langen und harten Saison für die Fahrer des MSC Bergstadt Rüthen im Terminkalender. Marvin Schnitger verfehlt mit acht Hundertstel Rückstand den großen Traum vom Titelgewinn als Deutscher Meister. Platz zwei bis vier mit identischen Zeiten. Noch nie gab es in der Geschichte der Deutschen Meisterschaft ein so knappes Endergebnis.

Der MSC Bergstadt Rüthen ist in der Motorsportszene definitiv bekannt in ganz Deutschland. Bei trockener aber schon fast sibirischer Kälte mussten Jan Enthof, Niklas Block und Marvin Schnitger nochmals volle Konzentration im weiteren Kampf um den allergrößten Titel abrufen. Beim Bundesendlauf (ADAC Meisterschaft) am Samstag, trafen die besten Fahrer aus ganz Deutschland aufeinander, die sich durch ihre Vorläufe hierfür qualifizieren konnten. Mit Jan, Niklas und Marvin hat der MSC Bergstadt Rüthen ein junges und erfolgshungriges Team.

In Oschersleben galt es nun alles in die Waagschale zu legen. Gefahren wurde auf einem rennfertigen Opel ADAM aufgeteilt in zwei Altersgruppen. Jan Enthof hat in seiner langen Motorsportsaison schon so manchen Sieg, Pokal und Titel gewonnen. Doch ausgerechnet beim Bundesendlauf musste er auf dem gestellten Opel ADAM fahren. Eine Konstellation, die nicht nach dicker Freundschaft klingt. Bereits vor drei Jahren haderte Enthof bei der damaligen Deutschen Meisterschaft mit dem Fahrzeug. Dennoch galt er als Titelkandidat. Beim Bundesendlauf darf man sich keine Fehler erlauben. Doch genau dieses unterlief Enthof. Das einsetzende ESP verhinderte eine schnellere Runden-zeit, die somit Platz 16 bedeutete. Niklas Block fuhr wie immer spektakulär und voll auf Angriff. In der Klasse der Junioren trat er mit seinem Vereinskollegen Marvin Schnitger an. Platz neun für Niklas, obwohl ihm nur wenige zehntel Sekunden vom Podium trennten. Marvin Schnitger dominierte im ersten Durchgang die Gruppe und gewann den ersten Durchgang.

Nun wurde die Startreihenfolge, gemäß dem Ergebnis vom ersten Lauf angepasst. Unglaubliche 2 Stunden benötigten die Verantwortlichen hierfür. Dies bedeutete, dass es immer dunkler wurde, gerade für Niklas Block und Marvin Schnitger. Marvin musste als schnellster nun als letzter starten. Zwar wurde die Flutlichtanlage eingeschaltet, aber eine deutliche Beeinträchtigung war zu spüren. Mit zwei Pylonenfehler und sechs Strafsekunden wurde Marvin aufgrund der Dunkelheit nur 20.

Professioneller wurde es am Sonntag bei der Deutschen Slalom Junioren Meisterschaft. Hierfür hatten sich Niklas Block und Marvin Schnitger qualifiziert. Gefahren wurde hier auf einem rennfertigen Ford Fiesta. Niklas Block legte wieder los wie die Feuerwehr. Und dokumentierte eine Favoritenrolle. Im zweiten und allesentscheidenden Umlauf brach aber in einer schnellen Kombination sein Rennfahrzeug aus und touchierte zwei Pylonen, die in dieser Klasse das sichere aus bedeutete. Platz 78 von 96 für ihn am Ende. Marvin Schnitger konnte man die Anspannung und Konzentration anmerken. Im Durchgang eins lag er auf Platz fünf. Nun kam der zweite entscheidende Lauf. Seine direkten Konkurrenten legten ein unglaubliches Tempo vor. Marvin behielt aber die Nerven und fuhr sehr schnell und fehlerfrei. Nun wurde es ein Rechenspiel. Da die Platzierten der Plätze zwei bis vier die identischen Gesamtfahrzeiten hatten, wurde der erste Wertungslauf zu Grunde gelegt. Somit rutschte Marvin Schnitger auf Platz vier zurück. In Sekunden ausgedrückt fehlten Marvin Schnitger acht hundertstel Sekunden zum Titel Deutscher Meister 2018.

Der Profistreckensprecher Achim Lammers aus Bremen lobte die Rüthener Mannschaft und die Nachwuchsarbeit die dort im Verein betrieben wird. Wenn sich das selbst nach Oschersleben rumspricht, werden die Motorsportler in den kommenden Jahren zwar gern gesehene Gäste sein, aber auch gefürchtete Konkurrenz darstellen.

Nun geht es zu den Siegerehrungen im Goldsaal der Westfalenhalle und im Rahmen der Essener Motorshow, wo unsere Fahrer in einem würdigem Rahmen ihre verdienten Pokale in Empfang nehmen dürfen. Im Nächsten Jahr werden sie wieder angreifen die jungen Wilden. Ob bei der ADAC GT Masters, VLN Langstreckenpokalserie, ADAC Youngster Cup, Deutsche Automobilslalomserie oder im Kartslalom. Die Erfolgsgeschichte des MSC Bergstadt Rüthen wird weitergeschrieben.

Weitere Infos unter: www.msc-bergstadt-ruethen.de